Schreibt man das so? In Österreich sagen wir das auf jeden Fall so. Also, ich war mehr als begeistert.Gestern Abend war ich auf einem Infoabend in der Volksschule meines Sohnes. Drei Hauptschulen und ein Gymnasium haben sich vorgestellt. Man erwartet ja sofort einen sterbenslangweiligen Abend mit hundert PowerPoint-Folien. Natürlich gibt es bei solchen Schulveranstaltungen kein unschuldiges Gläschen Wein, um alles ein bisschen aufzulockern, oder wenigstens eine Tasse Kaffee.
Aber gut, aus Pflichtbewusstsein – und natürlich, um den anderen Eltern und Lehrern zu zeigen, dass es für mich nichts Wichtigeres gibt als die Zukunft meines Sohnes – bin ich hingegangen. In der ersten Reihe, versteht sich, damit jeder sieht, wie engagiert ich bin.
Es geht los.Die erste Schule tritt auf, und alles ist wie erwartet. Die zweite Schule: wirklich tolle Folien, alle Infos und Vorteile fein säuberlich präsentiert, alles top. Man denkt sich: "Gut, wirklich eine tolle Schule."Dann kam die dritte Schule und drehte den Spieß um. Sie begann mit einer zehnminütigen Einführung darüber, was sie antreibt und was ihr übergeordnetes Ziel im Schulalltag ist. – Interessant, dachte ich.Und dann kam die vierte Schule, und die hat mich einfach umgehauen. Sie hatten eine einzige Folie. EINE. Zwei Männer, der Schulleiter und sein Stellvertreter, standen vor der großen Leinwand, und darauf war nur eine bunte, handgezeichnete Blume zu sehen.
Einer der Lehrer fing an, eine Geschichte aus seinem Lehrerleben zu erzählen. Ein Erlebnis, das so prägend war, dass es das gesamte Lernsystem der Schule verändert hat – und warum. Sie sprachen darüber, woran sie glauben und wofür sie stehen.
Und dann, mit einem einzigen Satz, schloss der Schulleiter die Präsentation ab: „Und natürlich haben auch wir Ausflüge und Schwerpunkte und all die anderen Dinge, die jede Schule bietet. Das alles finden Sie aber auf unserer Homepage.“ – WOW.Das ist Simon Sineks Golden Circle par excellence.
Diese Schule sprach nicht über Features & Benefits. Sie sprach über ihr WARUM.
Und wisst ihr was? Die meisten Eltern standen danach bei genau dieser Schule Schlange, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Branding ist weit mehr als nur dein Logo oder deine Website. Die wahre Essenz einer Marke liegt tiefer. Deshalb beginnen wir nicht beim Design, sondern bei einer fundierten Markenstrategie. Ohne diese Strategie ist das Design nichts weiter als Dekoration. Es wird nicht die richtigen Kunden anziehen oder die richtige Geschichte erzählen.
Ich erkläre dir, was ich meine: "Stell dir eine Autobahn vor. Du kommst relativ schnell, ohne Umwege, von A nach B. Du fährst mit Hunderten anderen in dieselbe Richtung. Es ist eintönig, langweilig und überfüllt.Jetzt stell dir vor, du reist mit dem legendären Orient Express von Paris nach Istanbul. Es geht nicht mehr darum, schnell von A nach B zu gelangen, sondern darum, wie du diese Zeit des Reisens verbringst. Du fährst an majestätischen Bergen, glitzernden Seen, entlang malerischer Küsten und durch historische Städte. Jede Strecke ist ein Erlebnis, jede Haltestelle ein kleines Abenteuer.
Diese Reise symbolisiert deine Botschaft, deine Erfahrungen und den tiefen Sinn hinter deinem Unternehmen. Du bietest weit mehr als „nur“ ein Produkt oder eine Dienstleistung – du bietest tiefere Werte und Motive. Je nachdem, welche Geschichte du erzählst, kannst du Zugehörigkeit, Inspiration, Ermutigung, Hilfe, Wohlbefinden oder Aufklärung schenken.
Hier entsteht deine Marke mit Charakter. Genau hier, auf dieser besonderen Reise, können sich deine Kunden emotional verbinden, und dein Unternehmen wird greifbar und erlebbar.
"Branding startet also bei deinen Werten und deinem persönlichen Antrieb – deinem Purpose! Denn genau hier liegt deine Einzigartigkeit!Wir wollen ein tiefes Verständnis deiner Zielgruppe erlangen, ein klares Angebot formulieren und die Markenpersönlichkeit präzisieren. Damit setzen wir strategische Pfeiler für alle weiteren Maßnahmen und das Brand Design wird großartig!
Hier trifft Logik auf Magie! Markenstrategie und Design zusammen. Alles stimmt überein.
Wenn man versteht, diese beiden Teile zu kombinieren, erhält man Klarheit und Orientierung!
Das ist jetzt vermutlich sehr hart ausgedrückt aber lass mich erklären, was ich damit sagen will.
Ein kleines Beispiel aus meinem Alltag: Im Oktober werde ich einen Hund bekommen, und mein Instagram-Feed wird gerade von Hundeausstattungen überschwemmt. Unter all den Werbeanzeigen, die mir ausgespielt werden, sind mir zwei besonders aufgefallen.
#1 Die erste Werbung betonte Eleganz und zeigte Hundebesitzer in stilvollen Outfits, die in einem kreativen und urbanen Umfeld inszeniert wurden. Besonders angesprochen hat mich die Vorstellung von Hundeleinen, die perfekt zu einem eleganten Look passen. Hier stehen vor allem Qualität, Eleganz und Ästhetik im Vordergrund.
#2 Im zweiten Werbevideo werden wundervolle Szenen von Abenteuern in den Bergen und der tiefen Verbindung zur Natur gezeigt – genau die Art von Erlebnissen, die ich mir für mich und meinen Hund wünsche. Die Werte, die hier so klar transportiert werden, sind Abenteuer und Natur. Dass dieses Unternehmen zudem in einer liebevoll geführten Manufaktur in Österreich produziert, unterstreicht den Wert von Qualität und Handwerkskunst, den ich sehr schätze.
⛰ Obwohl beide Anbieter vergleichbare Produkte und Preise bieten, sind es die kommunizierten Werte, die den Ausschlag geben!
Die zweite Marke spricht meine tiefsten Werte an – Abenteuer und Natur. Diese Werte sind für mich wichtiger als reine Ästhetik, obwohl ich als Designerin auch die visuelle Gestaltung schätze.Dieser Unterschied zeigt, wie entscheidend Werte im Markenaufbau und in der Kommunikation sind. Sie sind nicht nur ein Zusatz, sondern der Schlüssel, um sich in einem gesättigten Markt abzuheben und echte Verbindungen zu schaffen.
Wertorientierte Kommunikation ist daher nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit für eine starke und authentische Markenidentität.
Welche Werte kommuniziert deine Marke?
In einer Welt, die sich ständig verändert gibt es doch eine Konstante die mich immer wieder fasziniert: die zeitlose Ästhetik der Komposition und Gestaltung.Vor zwei Wochen besuchte ich ein Museum in Zell am See und entdeckte historische Werbemittel. Die Prinzipien der Gestaltung sind über Jahrzehnte hinweg konstant geblieben:
🥃 Komposition und Klarheit:
Die Gestaltung war immer auf eine klare Informationsübermittlung ausgerichtet. Symmetrie hatte einen großen Stellenwert, daher waren Headlines meistens zentriert gesetzt und mit erklärenden Illustrationen ergab sich eine ansprechende Komposition. Diese Einfachheit und Klarheit sind auch heute noch lehrreich für moderne Plakatgestalter.
🍸 Typografie:
Ältere Werbemittel verwendeten überwiegend Serifen-Schriften, während spätere Designs verstärkt auf serifenlose Schriften setzten, die durch ihre plakative Wirkung und erhöhten Kontrast die Lesbarkeit verbesserten. Die klare Schriftgestaltung und das Berücksichtigen von Kontrasten sind nach wie vor unerlässliche Kriterien für gute Lesbarkeit.
🍷 Ästhetische Prinzipien:
Obwohl sich Stile ändern, bleiben grundlegende ästhetische Prinzipien konstant. Der Goldene Schnitt, der auch in den historischen Werbemitteln als Grundlage für die Komposition diente, ist nach wie vor relevant und prägt auch moderne Gestaltung.
Was bedeutet das für uns? Gute Gestaltung basiert auf zeitlosen Prinzipien der Ästhetik, die sich bewährt haben. Diese Prinzipien gelten weiterhin und sind entscheidend für Markenbildung und -gestaltung. In einer schnelllebigen Welt ist es schön immer wieder Konstanten zu finden, dass einige Dinge, wie zeitlose Ästhetik, Bestand haben.
Wie denkt ihr darüber? Haltet ihr gerne an bestehendem fest oder liebt ihr den schnellen Wandel?
Letzte Woche zog mich die Idee des süßen Nichtstuns zu einem Spaziergang durch Zell am See. Ich besuchte das Vogtturm-Museum und nahm mir die Zeit, die ich brauchte, um in den Ausstellungsstücken zu stöbern – und stieß auf einen wahren Schatz.
Ich bin immer auf der Suche nach Menschen, die mich inspirieren und bestärken. Im kleinen Museum entdeckte ich die beeindruckende Geschichte von Auguste Caroline Lammer (1885-1937), einer Pionierin in einer männerdominierten Welt.
Hier ein kurzer Überblick aus ihrem Leben: Auguste Caroline Lammer wuchs in bescheidenen Verhältnissen als zweites Kind einer Eisenbahnerfamilie auf. Trotz dieser Umstände machte sie eine Banklehre und leitete schon früh eine Bankfiliale in Braunau und Bad Ischl.1920 gründete sie zusammen mit Frank Whitehead das Bankhaus A. Lammer & Co in Zell am See – sie war die erste und einzige Bankgründerin Österreichs. In einer turbulenten Zeit und aufgrund einer damals als toxisch geltenden Bekanntschaft musste sie 1935 Konkurs anmelden, viele Menschen verloren dabei ihre gesamten Ersparnisse. Sie wurde zu drei Jahren „schwerem Kerker“ verurteilt und starb 1937 während ihrer Haftzeit an einem Lungengangrän.In mir entstanden ganz viele Emotionen: Einerseits war ich tief betroffen von den Herausforderungen, die sie durchlebte, andererseits bewunderte ich ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Es beeindruckt mich zutiefst, dass sie in einer Zeit, in der Frauen kaum Führungspositionen einnahmen, den Mut fand, ein so großes Unternehmen zu gründen und zu führen. Ihre Geschichte berührt mich stark und ich konnte diese 3 Lektionen daraus mitnehmen:
👊 Herkunft ist kein Hindernis für Erfolg. Mit Fleiß und Verstand kann jeder seine Ziele erreichen, unabhängig von den anfänglichen Umständen.
🙋♀️ Denke groß! Ich nehme mir vor, mutiger zu denken und zu handeln. Zu oft sehe ich, wie Frauen sich zurückhalten, oft aus Angst oder Unsicherheit – ein Thema, das ich auch in meinen Gesprächen und auf Social Media immer wieder entdecke.
💪 Verantwortung ist anspruchsvoll, aber essenziell. Ob man als Mutter die Verantwortung über ein weiteres Leben trägt oder als Bankgründerin im Jahr 1920 über finanzielle Existenzgrundlagen – wer Großes erreichen will, muss Verantwortung übernehmen.
Es passierte auf dem Female Future Festival!
Ganz konkret, als ich eigentlich schon gehen wollte. Ich hatte mich schon verabschiedet und holte meinen Mantel, da bemerkte ich um die nächste Ecke eine richtig tolle „After Show“ Party. Die Stimmung war bombastisch: ein Haufen ambitionierter Frauen, ein richtig energiegeladenes Gewusel UND … eine Bar. Eine Bar, hinter der in großen Leuchtbuchstaben LILLET aufleuchtete. Das wollte ich mir echt nicht entgehen lassen, und ich tauchte in dieses Erlebnis ein.
Am nächsten Tag ging ich schnurstracks in den nächsten Supermarkt und kaufte mir eine Flasche Lillet. Weil es das beste Getränk war, das ich jemals getrunken habe? Nein (ich trinke immer noch lieber Rotwein :) ). Also, was war passiert? Die Erklärung ist so simpel.
Lillet stellt einfach „nur“ ein Getränk her, wie viele andere in der Branche. Doch anstatt nur zu werben, wie toll das Getränk ist und was Lillet besser macht, haben sie etwas ganz Besonderes erschaffen: ein Erlebnis! Der Konsum des Getränks war nur eine logische Schlussfolgerung.
Ich projizierte die Gesamtheit der positiven Vibes dieser Situation auf eben dieses Getränk und wollte dieses Gefühl zuhause wieder erleben!
Das ist BRAND CREATION!
#BrandExperience
#BrandCreation
#Branding
Es war eine einmalige BRAND EXPERIENCE:
⚫ 1/ Die Mitarbeiter, die die Getränke hinter der Bar mischten, waren soooo freundlich und motiviert, es war ansteckend!
⚫ 2/ Das Logo von Lillet und die Präsentation waren ON POINT und sprachen mich persönlich enorm an!
⚫ 3/ Das Getränk war tatsächlich kostenlos, was natürlich den Organisatoren des Festivals und Lillet als Sponsor zugute gehalten werden muss.
⚫ 4/ Die Musik war spitze und machte richtig Laune.Die Atmosphäre war energiegeladen, durchwegs positiv und freundlich.